Australien Geschichte

Aborigines – Australiens Ureinwohner

Die australische Ära des vom Westen betriebenen Kolonialismus ist relativ jung im Vergleich zu den Tausenden von Jahren Bevölkerungsgeschichte. Vor mehr als 40.000 Jahren erreichten Menschen aus dem nahegelegenen Südostasien das heutige Australien und lebten dort bis zum frühen 17. Jahrhundert. Neben den Ureinwohnern des Festlandes sind weiterhin die Bewohner von siebzehn der insgesamt über hundert Torres-Strait-Inseln vor der Nordküste von Queensland zu erwähnen.

Ein Ort, welcher noch heute von zentraler Bedeutung für die australischen Ureinwohner ist, ist der Uluru. Dieser Inselberg in der zentralaustralischen Wüste des Northern Territory wird von den westlichen Siedlern als Ayers Rock bezeichnet und gilt bereits seit Jahrtausenden als heilige Zeremonienstätte.

Kolonialisierung und Verschiffung von Sträflingen

Das Ende der traditionellen Lebensweise der Ureinwohner markiert die ‚Entdeckung‘ Australiens durch die Niederländer im Jahre 1606. Gut anderthalb Jahrhunderte später, am 19. April 1770, sichteten der britische Kapitän James Cook und seine Besatzung an Bord der ‚Endeavour‘ jenes glorreiche Land, das später Botany Bay genannt werden sollte. In den nächsten Wochen beanspruchten Cook und seine Crew das Land für König Georg III. und tauften es New South Wales. 

Einige Jahre später fungierte Australien als Strafkolonie für britische Sträflinge. Aufgrund des riesigen natürlichen Hafenbeckens wurde Sydney (damals Port Jackson) im Jahre 1788 zur ersten Kolonie. Im Museum of Sydney erfahren Sie alles über die Frühgeschichte der Stadt und die eintreffenden Siedler.

Tasmanien (ursprünglich ‚Van Diemens Land‘ genannt) mit der 1804 gegründeten Hauptstadt Hobart war ebenfalls eine frühe britische Strafkolonie. Zu den wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten der Insel gehören die beiden ehemaligen Gefängnisse ‚Hobart Convict Penitentiary‘ und ‚Port Arthur‘.

Australiens Goldrausch und Landwirtschaft

Billiges Land lockte ab dem 18. Jahrhundert viele Einwanderer nach Australien. In einer Zeit, in der viele Städte wie Melbourne und Adelaide gegründet wurden, ging die Bevölkerung der Aborigines aufgrund von gewaltsamen Auseinandersetzungen und Krankheiten zurück.

Im Jahre 1851 brach in Australien das Goldfieber aus, und Menschen strömten in Tausenden nach Victoria und New South Wales auf der Suche nach Glück und Reichtum. Später folgten ihnen auch zahlreiche chinesischen Einwanderer. Mehr über die frühen Goldsucher erfahren Sie bei einem Besuch des Goldmuseums in Melbourne.

Das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert ist auch durch den landwirtschaftlichen Aufschwung Australiens geprägt. Vor allem die Schaf- und Rinderzucht entwickelte sich zu einer blühenden Industrie. Fahren Sie zur ‚Bullo River Station‘ im Northern Territory, und erleben Sie eine typisch australische Ranch aus alten Tagen.

Geschichte Australien – Jüngere Vergangenheit

Australien wurde 1901 offiziell zu einer Föderation, als sich seine Kolonien zum Australischen Bund zusammen schlossen. Dieser Bund war Mitglied des Commonwealth und blieb nach wie vor Großbritannien unterstellt, mit Königin Elisabeth II. als Staatsoberhaupt.

Die Geschichte Australiens im 20. Jahrhundert ist – wie bei so vielen anderen Ländern – vom Ersten und Zweiten Weltkrieg dominiert. Über eine Million Australier kämpften im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Briten, sowohl in Europa als auch im Pazifik. Im Hyde Park von Sydney werden Sie auf die wichtigsten Gedenkstätten des ANZAC (Australia and New Zealand Army Corps) stoßen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bestärkte Australien zunächst die Menschen in Europa (und später auch die des benachbarten Asiens) in der Entscheidung, nach Australien zu emigrieren. Diese progressive Einwanderungspolitik machte das Land zu einem echten Schmelztiegel der Kulturen. In den 1960er Jahren wurden durch das Erstarken der Bürgerrechtsbewegung neue Gesetze zum Schutz der Aborigines verabschiedet, während die Nation 1986 verfassungsrechtlich unabhängig von Großbritannien wurde.

Australien hat sich seitdem zu einem blühenden Land mit modernen Großstädten und aufregenden Sehenswürdigkeiten entwickelt: von Sydney mit seinem beeindruckenden Opernhaus und der Harbour Bridge bis hin zur wunderschönen Byron Bay mit ihren Leuchttürmen und filmreifen Meeresbrandung.

Tourismus in Australien

Die Tourismusbranche Australiens befindet sich dank der unvergleichlichen Naturlandschaften schon seit dem 19. Jahrhundert auf Wachstumskurs. Besuchen Sie die traumhafte Gold Coast, die den Einwohnern von Brisbane bereits 1875 als beliebtes Urlaubsziel diente.

Die zu den idyllischen Whitsunday Islands gehörige Hamilton Island entwickelte sich ein Jahrhundert später zu einem Urlaubsziel, während Cairns (das Tor zum Great Barrier Reef) in den 1950er Jahren grundlegend für den Fremdenverkehr umgestaltet wurde. Auch Melbourne gewann an Beliebtheit, nachdem dort im Jahre 1956 die Olympischen Spiele ausgetragen wurden, und wuchs zur zweitgrößten Stadt Australiens heran.

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